DSGVO heißt das Zauberwort, welches uns seit einigen Monaten beschäftigt.
So waren zwei Kollegen aus dem Vorstand, unter anderem ich selbst, bei einer Weiterbildung des lsfb, unserem Landesverband schulischer Fördervereine.
Bereits davor haben wir gewisse Regeln des Datenschutzes immer eingehalten und zum Beispiel Newsletter und andere Informationen so versendet, dass niemand die Mailadressen der anderen Mitglieder sehen konnte.
Nun ist das in Vereinen so eine Sache. Können Mitglieder verlangen, dass die Mitgliederliste samt Mailadressen allen Mitglieder ausgehändigt wird?
Ein saarländisches Gericht verurteilte einen Verein auf Herausgabe des Mitgliederverzeichnis an das klagende Mitglied und das Landgericht Münster erlaubte sogar den Zugriff auf die Mailadressen der Mitglieder.

Das kann man alles nachlesen im Internet auch nachlesen!

Völlig unverständlich ist mir jedoch, wie ein neu eingetretenes Mitglied, nennen wir sie Frau Muster, nach einer einmaligen Panne im Mailverteiler, der ausschließlich an die Mitglieder ging, sofort aus Ärger und Unmut aus dem Verein ausgetreten, vier Wochen nach dem Eintritt.

Das Frau Muster ihre eigene private Mailadresse samt Telefonnummer aber offen im Internet für jedermann sichtbar auf der Webseite eines Sportvereines zeigt, schien wohl Frau Muster egal zu sein.

Mir unterstellte sie nebenbei dann auch noch Amtsmissbrauch, weil ich ihr von meiner privaten Mailadresse meine Sicht der Dinge sachlich mitgeteilt habe. An die wäre ich ja sonst nie gekommen!
Doch, wäre ich! Steht ja für jeden sichtbar im Internet!

Das Verhalten von Frau Muster ist im Prinzip wie Wasser predigen und Wein trinken.
Natürlich haben wir Frau Musters Wunsch entsprochen und sie aus Kulanz sofort aus der Mitgliederliste gestrichen, sonst wäre der Austritt eigentlich erst im nächsten Jahr möglich gewesen.

Wir sind Frau Muster auch nicht böse, sondern würden uns einfach nur mehr Nachsicht und Toleranz wünschen, bei Fehlern, die jedem einmal passieren können. Gestorben ist ja glücklicherweise dadurch niemand.
Und nebenbei gesagt, hat sich von fast 300 Mitgliedern sonst auch niemand uns gegenüber aufgeregt, sondern eher Unterstützung angeboten.

Falls sich es Frau Muster anders überlegen sollte, ist sie uns herzlich willkommen!

Jörg Spielmann

Vereinsvorsitzender